Nicht mehr zurück

Du schwimmst im Meer und siehst unter Dir einen Hai. Mag sein, dass Du mit dem Leben davonkommst. Aber dieser Hai verändert alles.

Du hast immer schon Rückenschmerzen, aber auf einmal sind sie anders und gehen nicht mehr weg. Und auf einmal gibt es einen Tumor, der gut oder böse sein könnte. Wochenlange Untersuchungen, Blutabnehmen, Tumormarker, CT, MRT, Visite, Tumorkonferenz, und warten auf den OP-Termin. Mag sein, dass es am Ende doch kein Krebs war. Aber Dein Leben ist danach ein anderes. Es geht nicht mehr zurück.

Wofür hast Du gearbeitet? Für das Geld auf Deinem Konto. Ersparnisse, von denen Du gut ein paar Jahre leben könntest, wenn Du sparsam bist. Guter Plan. Aber nur, wenn Du auch die Jahre noch bekommst.

Die Zeit ist auf einmal schrecklich knapp. Die Menschen, die Du am meisten liebst, werden Dir dringend, und Du musst sie unbedingt sehen, solange es noch geht. So viel Zeit wie möglich bei ihnen sein.

Die Orte, die Du am meisten liebst, werden noch da sein, wenn es Dich nicht mehr gibt. Aber jetzt, nur jetzt gibt es Dich. Und nur jetzt, genau jetzt kannst Du an diesen Orten sein.

Die Arbeit, die Du so pflichtbewusst erledigt hast, bedeutet Dir nichts mehr. Die Stadt, in der Du diese Arbeit gemacht hast, ist Dir gleichgültig. Wozu wolltest Du das nochmal machen? Nicht mehr wichtig.

Das Geld wird schon reichen, bis zum Ende Deiner Zeit. Du hast gespart und vorgesorgt, und Du kannst sparsam leben.

Dein kostbares bisschen Zeit.

Es geht nicht mehr zurück. Es ist für immer vorbei und kommt nicht wieder: Dein pflichtbewusstes Leben. Dein Leben vor dem Hai.