Ich laufe gegen den Krebs

Der Krebs wollte mich umbringen, aber ich lebe noch.

Deshalb laufe ich, weil ich es kann. Es fühlt sich wunderbar an, auch wenn ich oft zu wenig Luft kriege und mein Puls zu hoch geht. Bei 5-km-Volksläufen starte ich chancenlos und gehe als Letzte ins Ziel. Egal, ich laufe.

Das Laufen ist mein Stinkefinger, den ich dem Krebs zeige. Ich laufe dem Krebs zum Trotz und damit er auf die Fresse kriegt.

Im Training mache ich kaum Fortschritte. Die Strecken werden etwas länger, aber ich werde nicht schneller. Das liegt wohl an der Chemotherapie, die hat ein paar Spuren hinterlassen. Macht nichts.

Es heißt ja Ausdauersport, also trainiere ich eben die mentale Ausdauer, das Dranbleiben in Zeiten ohne Erfolge.

Ein Erfolg ist, dass ich laufen kann. Laufen ist viel besser als Totsein. Deshalb laufe ich als Letzte mit einem fröhlichen Lachen ins Ziel.

Danke an meinen Sportverein, weil Ihr auch die Langsamen feiert. Ich liebe Euch sehr, wirklich!

Jeder Tag ist ein Bonus-Track

Hier entsteht gerade etwas Neues – aber es kann noch ein bisschen dauern.

In der Zwischenzeit ärgere Dich bitte nur über Dinge, die vom Ärgern besser werden. Unsere Zeit ist zu kostbar.

Sprich mit den Menschen, die Dir wichtig sind, und sag ihnen, was sie Dir bedeuten. Und mach jeden Tag mindestens eine schöne Sache.

Pass gut auf Dich auf!