Über denkbrot, Dich und mich

Seit dem Jahr 2022 bin ich Krebspatientin. Die Diagnose bekam ich im Dezember 2022, nach mehreren Monaten mit zunehmenden Schmerzen, langwieriger Diagnostik und schließlich einer Tumor-OP. Dann folgte ein halbes Jahr mit einer harten Chemotherapie, dann eine Reha und der langsame Weg zurück ins Berufsleben.

Schon die erste Verdachtsdiagnose hat mich radikal verändert. Ich war Mitte 50, stand voll im Beruf und hatte Krebs bis dahin überhaupt nicht auf dem Schirm. Unter dem Gedanken „Wie viel Zeit bleibt mir noch?“ habe ich in den folgenden Monaten mein Leben neu sortiert.

Aktuell bin ich krebsfrei, ich wage nicht, „gesund“ zu sagen. Medizinisch heißt mein Zustand „in Remission“, was nur bedeutet, dass der Krebs nicht mehr auffindbar ist. Wiederkommen kann er immer. Damit das rechtzeitig erkannt wird, muss ich alle drei Monate zur Kontrolle ins CT.

Meine Gedanken und Gefühle schreibe ich auf. Mit der Zeit ist dabei ziemlich viel zusammengekommen, und ich möchte es hier gerne teilen. Über den Krebs zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen ist wichtig für Betroffene.

Familie und Freunde haben ihre Belastungsgrenze und können manches nur schwer aushalten. Auch meine Mutter kämpft seit einigen Jahren gegen den Krebs, und als Angehörige habe ich eine zweite, oft ganz andere Sicht auf die Krankheit. Manchmal finde ich es leichter, selbst zu kämpfen, als einem geliebten Menschen beim Kämpfen beizustehen und dabei so wenig tun zu können.

Trotzdem ist dies kein trauriges Projekt. Es gibt sehr viele Gründe, fröhlich und sogar glücklich zu sein, auch wenn man mit Krebs lebt. Das Leben hat eine neue, andere Qualität. Darum geht es hier.

Nimm Dir bitte aus diesen Seiten heraus, was Du gebrauchen kannst und was Dir hilft. Anderes, mit dem Du nichts anfangen kannst, darfst Du einfach hier lassen. Für jeden Text gibt es Betroffene, die ihn gerade gut gebrauchen können. Achte auf Dich und mach, was Dir gut tut.

Herzliche Grüße,
Jutta